Universität GH Essen

WS 1997/98

Seminar: Musik und bildende Kunst

 

Möglichkeiten der ästhetischen Erziehung

durch fächerübergreifenden Unterricht

Kunst und Musik in der Sek I und II

 

 

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Warum ästhetische Erziehung?

3 Die Sinne

4 Bezugspunkte zwischen Musik und Kunst

5 Möglichkeiten der Umsetzung im Kunstunterricht der Sek I und II - Unterrichtsbeispiele

6 Literaturverzeichnis

 

1     Einleitung

In dieser fachdidaktischen Arbeit sollen Möglichkeiten einer ästhetischen Erziehung im Fach Kunst für die Sekundarstufe I und II aufgezeigt werden. Hierbei soll vor allem interdisziplinärer Unterricht (Kunst und Musik) im Vordergrund stehen. Nicht nur die Vielfalt der neuen Medien, Materialien und Techniken, die in der modernen Gegenwartskunst angewandt werden, sondern auch die Lebensumstände, in denen Jugendliche heute leben, begründen die Verbindung der beiden Unterrichtsfächer Kunst und Musik.

In Abschnitt 2 soll zunächst, bezogen auf die Lebensumstände unseres Kulturkreises, der Begriff der ästhetischen Erziehung geklärt werden. In dem Zusammenhang werden in Abschnitt 3 die, für die ästhetische Erziehung wichtigen, Sinne definiert. Hierbei soll der Bezug dieser Sinne zu Kunst und Musik aufgezeigt werden. In Abschnitt 4 werden die Bezugspunkte zwischen den Fächern Kunst und Musik dargestellt. Abschließend sollen in Abschnitt 5 mögliche Beispiele für einen Kunst- und Musikunterricht in der Sek I und II genannt werden.

2     Warum ästhetische Erziehung?

Ausgehend von unserem Kulturkreis leben unsere Jugendlichen heute in einer, von Reizen überfluteten Umwelt, vor allem in den Großstädten unserer Industriegesellschaft. Simmel beschrieb schon Anfang des 19. Jahrhunderts das Missverhältnis zwischen den sächlichen Dingen um uns herum (Maschinen, Geräte, Verkehrsmittel, Produkte etc.) und der Natur des Menschen (Vgl. Mollenhauer in: Z. f. Päd., 34 Jg., 1988, S. 443).

Zwar werden wir durch den Einsatz von Maschinen entlastet, jedoch für den Preis, dass unsere sinnlichen Fähigkeiten unterfordert werden und verkümmern (Vgl. zur Lippe 1990, S.31). Zum anderen schränken wir unsere Wahrnehmung gegenüber dieser Umwelt, als natürliche Reaktion auf eine Überlastung durch Reizüberflutung, automatisch ein - als eine Art „Schutzmechanismus“ (Vgl. Kubatta in: K&U 205/1996, S. 42). Viele Dinge werden so übergangen, ein großer Teil unserer Umwelt wird nur oberflächlich wahrgenommen, manche Gegenstände werden als selbstverständlich und unreflektiert hingenommen.

Ziel der ästhetischen Erziehung ist es das Missverhältnis zwischen den äußeren Gegenständen und der inneren Persönlichkeit des Menschen auszugleichen. Unsere Umwelt ist sinnlich wahrnehmbar. Diese Wahrnehmung soll erweitert, sensibilisiert und differenziert werden. In einem kreativen Prozess soll durch das bewusste Anwenden sinnlicher Erfahrung ein verändertes Verhalten in unserer Umwelt, bewusste Handlungen und Verhaltensweisen, bewirkt werden. (Vgl. Otto 1976)

Hugo Kükelhaus versucht dies mit seiner „Schule der Sinne“. In seinem Projekt durchlaufen die Besucher verschiedene Stationen, die auf besondere Weise den Entfaltungsmöglichkeiten und den Betätigungswünschen der verschiedenen Sinne Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören und Sehen zusammen mit den Sinnen des Gleichgewichts, entsprechen (Vgl. Kükelhaus 1990).

3     Die Sinne

Klaus Mollenhauer unterscheidet vier Sinne, die ästhetische Empfindungen zulassen und somit für eine ästhetische Bildung von Bedeutung sind: Das Sehen, das Hören, die Bewegung und die Nahsinne.

Das Sehen: Dem Mensch eröffnet sich, sobald er sich aufrichtet, das „Auge-Hand-Feld“. Mit den Augen  werden Dinge aus der Nähe und in der Ferne erkannt. Durch das Sehen können somit Hand- und Gehbewegungen zielgerichtet ausgeführt werden. Nach alter anthropologischer Ansicht enthält der Gesichtssinn die Idee der Geometrie und registriert Flächen, Farben und Formen (Vgl. Mollenhauer 1988, S.453). In der visuellen Kunst ist diese Sinnfähigkeit somit von großer Wichtigkeit.

Das Hören: Das Ohr ist wie das Auge ein Organ des Fernsinns. Mit dem Ohr werden jedoch nicht nur Geräusche, Töne, Klänge von außen wahrgenommen, sondern auch Geräusche im inneren des hörenden Menschen, man spricht von der propriozeptiven, d.h. selbstwahrnehmenden Fähigkeit des Ohres. Hierbei ist die Empfänglichkeit des Ohrs nicht wie das Auge auf eine Richtung und ein Ziel hin orientiert. Durch die -Zweiseitigkeit als fremd- und selbstwahrnehmendes Organ können abstrakte Leistungen vollbracht werden, z. B. bei der Wahrnehmung eines Musikstücks, welches aus kompliziert strukturierten Tonfolgen besteht (Vgl. Mollenhauer 1988, S.453f). In der Musik ist ein geschultes Ohr für die Differenzierung  von Tönen von großer Bedeutung.

Die Bewegung: Im Gegensatz zur optischen und akustischen Empfindung ist der Bewegung kein eindeutiges Sinnesorgan zugeordnet. Bewegung ist sowohl fremd- als auch selbstwahrnehmend. Eine wesentliche Rolle spielt bei der Bewegung der Gleichgewichtssinn (vgl. auch Kükelhaus 1990). Arme und Augen werden z. B. beim Halten der Balance ebenso benötigt wie die Beine. Körperbewegungen können Absichten oder Gedanken ausdrücken. Vor allem in unroutinierten, nicht-standardisierten, expressiv-freien Tanzbewegungen geben wir unwillkürlich viel von unserem Inneren preis. Bewegung liegt zwischen den Fern- und Nahsinnen. Auge und Ohr spielen bei Fernbewegungen wie Tanzen eine wichtige Rolle. In erster Linie ist Bewegung jedoch mit der selbstempfundenen Leiblichkeit verbunden, mit dem Spüren von Schwerkraft, Balance und Muskelreizen (Vgl. Mollenhauer 1988, S. 454f). In der Musik ist Bewegung ein wichtiges Ausdrucksmittel. Der Rhythmus des Körpers kann zu Musik werden, der Takt von Musik lässt den Körper Bewegungen vollziehen.

Die Nahsinne: Zu den Nahsinnen zählt das Tasten, das Schmecken und das Riechen.

In den Schulen wird Unterricht im Zeichnen/Malen, im Hören/Musizieren, in Bewegen/Tanzen/Rhythmik/Sport angeboten, doch kein Unterricht in Tasten/Schmecken/Riechen. Dies wird damit begründet, so Mollenhauer, dass sich für Sinnempfindungen dieser Art kein organisierbarer Bildungssinn findet. Vor allem der Geruchs- und der Geschmacksinn scheint zu keiner Symbolbildung fähig zu sein. Beim Schmecken bleibt nur ein subjektiver Wahrnehmungsmoment, der keine Allgemeingültigkeit besitzt (Vgl. Mollenhauer 1988, S.455). Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: Jeder hat seinen eigenen Geschmack!

Ein gemeinsamer Kunst-und-Musik-Unterricht bietet die Möglichkeit nahezu alle der oben aufgeführten Sinne anzusprechen.

4     Bezugspunkte zwischen Musik und Kunst

Abgesehen von der Möglichkeit auf ideale Weise die optischen, auditiven und haptischen Sinne mit einbeziehen, gibt es zwischen den beiden Unterrichtsfächern Kunst und Musik eine Reihe von Bezügen, Bezugspunkten und Gemeinsamkeiten, die ebenfalls für interdisziplinären Unterricht sprechen.

Schon die Termini in der Fachsprache der Kunst und der Musik zeigen Gemeinsamkeiten: die Komposition eines Bildes / Musikstückes, Spannung erzeugen durch bestimmte gestalterische Gesetze / durch bestimmte Tonlagen und -längen.

Bei den Vertretern der Bildenden Kunst gibt es Versuche über die Darstellung von musikalischen Schemata. Paul Klee stellt in einigen seiner Werke (u.a. „Polyphone Architektur“) den Versuch der Poliphonie dar. Er möchte eine Mehrstimmigkeit erreichen - nicht durch Töne, sondern durch die Komposition von sich überlappenden Farbflächen.

Themen künstlerischer wie musikalischer Werke können in beiden Disziplinen umgesetzt werden. Picassos Werk „Guernica“ beispielsweise, welches sich mit dem Thema Krieg beschäftigt, wurde von dem Komponisten W. Steffens, unter Berücksichtigung der tragischer Elemente, als Elegie vertont.

Weiterhin durchlaufen beide Künste gleiche Epochen. Die Entwicklung der Stilrichtung eines Künstlers oder Komponisten kann ähnlich verlaufen. Zum einen sei Kandinsky (1866-1944) genannt, der eine Entwicklung vom Naturalismus bis hin zum abstrakten Impressionismus erfahren hat. Sein Zeitgenosse Schönberg (1874-1951), ein Wiener Komponist, hat eine ähnliche Entwicklung zum Abstrakten in der Musik durchgemacht.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist die kompositionstechnische Konvergenz. Das Prinzip der Collage beispielsweise wird von vielen Bildenden Künstlern ebenso angewandt wie von Musikern und Komponisten, z.B. in Picassos „Geige“ und in John Cages Komposition „Credo in us“.

Die Erfindung einer visuellen Partitur als eine alternative Notationsform zur herkömmlichen Notenschrift wird ebenfalls von beiden Disziplinen aufgegriffen, z.B. in der Musik von Earl Brown und John Cage, sowie in der Kunst von Gerhard Rühm und Lakner (Vgl. Henke o.J.).

Die in den 70er Jahren entstandene Form der Aktionskunst, die Performance, bietet die Koppelung musikalischer und künstlerischer Elemente in einer Aktion. Da die Performance verschiedene Bereiche der modernen Kunst (Body Art, Concept Art, Mixed Media) umfaßt, sind die Möglichkeiten sehr vielfältig (Vgl. Jappe 1993). Beispiel: Lily Fischer.

In der bildenden Kunst haben Plastik und Skulptur eine weitere Dimension erhalten: Den Klang. Klangskulpturen, Raum-Klang-Installationen z.B. von Sandor Szombati verquicken auf ideale Weise beide Disziplinen miteinander (Vgl. K&U, 207/1996, S.26ff).


5     Möglichkeiten der Umsetzung im Kunstunterricht der Sek I und II - Unterrichtsbeispiele

Beispiele für die Umsetzung eines gemeinsamen Kunst und Musik-Unterrichts in der Sek I und II habe ich aus drei Ausgaben der Fachzeitschrift „Kunst und Unterricht“ (Heft 108, 1986; Heft 205, 1996; Heft 207, 1996) entnommen. Da die Bedingungen in jeder Schulklasse unterschiedlich sind, sollen keine vollständigen und allgemeingültigen Unterrichtsbeispiele gezeigt werden. Es handelt sich vielmehr um Vorschläge für einen Unterricht, der Jugendlichen ermöglicht, ihre unterschiedlichen Sinne ganzheitlich zu erleben. Es sollen Anregungen für einen überfachlichen Kunstunterricht sein, die man individuell für verschiedene Unterrichtsthemen, Unterrichtsreihen, Unterrichtseinheiten und Projekte in der Sek I und II einsetzen oder verwerten kann.

 

(1) In Anlehnung an die „Stripsody“ von der amerikanischen Sopranistin Cathy Berberian können Schüler eigene Geräuschnotationen zu verschiedenen Themen malerisch oder zeichnerisch erarbeiten und klanglich bzw. mit Geräuschen umsetzen. Anhand des Beispiels kann eine Unterrichtsreihe zum Thema „Comic“ erfolgen, aus dem sich wiederum verschiedene Themen ableiten lassen, wie Typographie und, in Zusammenhang mit dem Unterrichtsfach Deutsch (Sprachwissenschaft), Geräuschwörter (Onomatopöien) (Vgl. K&U 108/1986, S.14ff).

(2) Eine weitere Verbindung von Kunst und Musik ermöglicht ein Projekt wie das Musical. Beliebige literarische Werke (auch hier eine weitere Verbindung mit dem Fach Deutsch) können in einzelne Szenen umgesetzt werden, zu denen Klangbilder erarbeitet werden. Künstlerisch tätig werden die Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung des Bühnenbildes der Requisiten und der Kostüme. Für die musikalische Begleitung ist der Einsatz des Orff’schen Instrumentariums und eines modernen Rockequipments möglich. Es können auch Musikzitate vom Tonband etc. verwendet werden. Bei einem Projekt dieser Art sind keine Grenzen gesetzt (Vgl. K&U 108/1986, S.18ff).

(3) Ein großer Bestandteil der Lebenswelt von Jugendlichen ist heute das Musikhören. Im Kunstunterricht lässt sich ein Bezug und eine Sensibilisierung zu dieser Lebenswelt schaffen durch das Zeichnen von Musik-Graphiken bzw. graphischen Notationen (vgl. 1). Die Schüler hören sich ein Musikstück (evtl. ihrer eigenen Wahl) an und malen dazu reaktiv. Die Graphik kann z.B. die Form einer Schallplatte haben. Die Schüler zeichnen zu einem Musikstück von außen nach innen eine zusammenhängende Linie, so dass für jeden eine individuelle „Plattenrille“ entsteht (Vgl. K&U 108/1986, S.20f).

(4) Eine weitere Möglichkeit ist der Entwurf eines Plattencovers. Vincent van Gogh als Thema eröffnet hier viele Möglichkeiten. Seine Biographie können die Schüler aus dem Lied „Vincent“ von Don McLean ableiten. Unter Verwendung von Ausschnitten aus dem Gemälde „Sternennacht“ (Kunstzitat) können die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Plattencover entwerfen. Hierbei kann dem Malstil van Goghs besondere Beachtung geschenkt und mit anderen verglichen werden. Es können auch andere Techniken wie Collage etc. angewendet werden (Vgl. K&U 108/1986, S.21).

(5) Einen Videoclip zu drehen, ermöglicht vielen Schülern ihrer passiven Zuschauerrolle vor dem Fernsehen zu entschlüpfen, Videoarbeit ermöglicht visuell-haptische Phänomene und Prozesse mit akustischen zu koppeln. Voraussetzung für ein Projekt dieser Art ist die Verfügbarkeit ausreichend technischer Geräte in der Schule. Vor einer eigenen Umsetzung ist zunächst eine ausgiebige Analyse von Ton-Bild-Kombinationen angebracht. Als Beispiel können Musikvideos vorgeführt werden, z.B. The Cars mit „You might think“ als Videoclip von Andy Warhol (Vgl. K&U 108/1986, S.21f).

(6) Eine Verbindung von Kunst und Musik ermöglicht die Performance, die sich die Schülerinnen und Schüler zu beliebigen Themen erarbeiten können. Eine Performance kann multimedial gestaltet werden, sehr viele Sinne werden dabei angesprochen. Die eigene Körpererfahrung steht im Vordergrund. Die Möglichkeit eine Performance z.B. bei einer Schulveranstaltung zu präsentieren, kann für viele Schüler ein eigener Anreiz sein, sich auch außerhalb der Schule mit dem Thema zu beschäftigen (Vgl. K&U 108/1986, S.23f; 207/1996, S.20f, S.36f, S.50ff).

(7) In Anlehnung an Hugo Kükelhaus, können im Kunstunterricht Klangskulpturen gebaut und ein Klangenvironment angelegt werden. Es kann ein Spielfeld entstehen, das durchlaufen werden kann, die Objekte sollen zu eigenem Spiel anregen. Die Sinne werden nicht nur durch die fertigen Produkte angeregt. Auch der Schaffensprozess regt die Sinne an: Bei der Anfertigung der einzelnen Objekte machen die Schüler sowohl haptische, optische und akustische Erfahrungen. Für ein solches Projekt sollten ausreichend Materialien zur Verfügung stehen (vor allem vom Schrottplatz), wie z.B. leere Blechtonnen, Blecheimer, Töpfe aus Ton und Metall, Radfelgen, Plastikschläuche, Wasserbehälter, Hölzer, Bleche aus verschiedenen Metallen, ausgehöhlte Kokosnüsse etc. Durch die Verwendung unterschiedliche Materialien erfahren die Schüler zudem eine Materialästhetik, die den haptischen Sinn anspricht. (Vgl. K&U 108/1986, S.31ff; 207/1996, S.26ff, S.38ff).

(8) Die Anfertigung eines collagierten Bilderbandes, ähnlich eines Filmstreifens, mit einem Tonband, das in direkter inhaltlicher Beziehung steht, eignet sich für jedes beliebige Thema. Das fertige Bilderband kann durch ein Episkop gezogen und als Film angeschaut werden (Vgl. K&U 108/1986, S.33f).

(9) Eine andere Möglichkeit Kunst und Musik zu verbinden, ist der Entwurf eines Musikinstrumentes. Es kann zunächst zeichnerisch dargestellt und anschließend selbst gebaut werden. Hierbei können Überlegungen angestellt werden über Funktion und Material. (Vgl. K&U 108/1986, S.38f).

(10) Das Thema „Stadt“ eignet sich sehr gut für den überfachlichen Unterricht „Kunst und Musik“. Gerade Jugendliche, die in der Großstadt leben, können damit für ihre Umwelt sensibilisiert werden. (Vgl. K&U 205/1996). Eine Stadt lässt sich mit allen Sinnen wahrnehmen, das Erlebnis „Stadt“ eröffnet ein großes Spektrum von den Möglichkeiten, die oben bereits aufgeführt wurden (1-9): Die Geräusche der Stadt mit dem Tonband aufnehmen, die Gerüche der Stadt in Melodien verwandeln (hier wird sogar der Geruchssinn angesprochen), die Menschen einer Stadt filmen etc. Es können Vergleiche angestellt werden, wie Künstler verschiedener Epochen und Disziplinen ihre Stadt dargestellt haben, z.B. der Expressionist Ludwig Meidner („Ich und die Stadt“ 1913) oder der Sänger Frank Sinatra mit dem weltberühmten Song „New York, New York“.

Die oben genannten Beispiele zeigen die Vielfältigkeit des Umgangs mit bildender Kunst. Die Kunst der Gegenwart ist äußerst vielfältig und hat sich bereits vielen Bereichen geöffnet. So erscheint es ebenfalls notwendig, das traditionelle Fächerdenken in der Schule zu überwinden. Die Palette der Fächer, mit denen das Fach Kunst zusammenarbeiten kann ist groß (z.B. Deutsch, Physik). Wichtig erscheint hierbei eine direkte Zusammenarbeit mit den Lehramtskollegen jener anderen Disziplinen im Schulalltag. Viele Vorschläge für interdisziplinären Unterricht nehmen den Umfang von Projekten an. Daher scheint es angebracht die herkömmliche schulische Zeiteinteilung (45 Min/Std) zu überdenken, die für einige der oben genannten Beispiele in der Praxis oft nicht genug Spielraum lassen.


6     Literaturverzeichnis

 

·       Henke, Hildegard: Interferenzen zwischen Malerei und Musik. Modell für einen fächerübergreifenden Unterricht in der Oberstufe, Vortragsmanuskript 1997.

·       Jappe, Elisabeth: Performance, Ritual, Prozess. Handbuch der Aktionskunst. München New York 1993

·       Kubatta, Wolfgang: Wahrnehmung in der Großstadt. In: Kunst und Unterricht. Die Stadt. Ein Wahrnehmungsmodell. Heft 205, 1996, S. 42

·       Kükelhaus, Hugo und Rudolf zur Lippe: Entfaltung der Sinne. Ein Erfahrungsfeld zur Bewegung und Besinnung. Frankfurt am Main 1990

·       Kunst + Unterricht. Zeitschrift für Kunstpädagogik. Kunst und Musik. Heft 108 / Dezember 1986

·       Kunst + Unterricht. Zeitschrift für Kunstpädagogik. Die Stadt. Ein Wahrnehmungs-modell. Heft 205 / September 1996

·       Kunst + Unterricht. Zeitschrift für Kunstpädagogik. Raum und Klang. Heft 207 / November 1996

·       Mollenhauer, Klaus: Ist ästhetische Bildung möglich? In: Z. f. Päd., 34 Jg., 1988, Nr. 4, S. 443